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Bericht über die Durchführung des Projekts „Der Giraffenpfad“
Im Jahr 2016 entstand bei der städtischen Kinder- und Jugendarbeit Asperg die Idee, sich in gemeinwesenorientierter Form der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg und der Potentialentwicklung (motiviert durch das Werk von Gerald Hüther und den Film „Alphabet“) zu widmen.
Ausgangsmotivation war die Erkenntnis, dass ca. 70% aller von der Schulsozialpädagogik bearbeiteten Konflikte durch ungesunde Kommunikation entstehen.
Mit einem Vortrag von Frau Angela Dietz wurde ein Querschnitt der Asperger Bevölkerung und Fachteilnehmern aus dem KollegInnenkreis für das Thema sensibilisiert. Auch der Bürgermeister der Stadt war dabei und hat die Kick-Off-Veranstaltung unterstützt.
Im Anschluss gründete sich der AK Potential, der zum Ziel hatte, in drei Arbeitstreffen die oben genannten Module in Asperg zu verankern.
Die Teilnehmer suchten nach einer Idee, die Gewaltfreie Kommunikation bzw. das Thema Potentialentfaltung im öffentlichen Raum zu installieren, um für jedermann sichtbar zu sein. Entstehung der inhaltlichen Konzeption
Im Brainstorming entstand der Gedanke, eine Art interaktiven Lehrpfad aufzustellen, an dem sich Kinder und Jugendliche mit allen Sinnen erfreuen können.
Im ersten Schritt musste inhaltlich abgeklopft werden, was auf die Tafeln soll. Aus finanziellen Gründen wurde der Rahmen auf höchstens vier Tafeln abgesteckt. Es sollte mindestens eine interaktive Tafel dabei sein.
Im weiteren Verlauf kristallisierten sich für die Tafeln die folgenden Schwerpunkte heraus:
a) Begrüßung und Erklärung des Pfads, Vorstellung der beiden extra entwickelten Maskottchen „Geraldine Giraffe“ und „Superdonk“.
b) Erläuterung der vier Schritte der GfK, möglichst kindgerecht mit einer kleinen Geschichte
c) Eine Übungstafel zum Thema Gefühle und Bedürfnisse
d) Eine interaktive Tafel zur Potentialentfaltung und Begeisterungsförderung mit einer Drehscheibe.
Entscheidung für den geeigneten Ort
Nachdem der Inhalt und die Konzeption der Tafeln feststand, musste ein geeigneter Standort für die Tafeln gefunden werden. Folgende Kriterien waren uns wichtig:
• Gut zugänglich für Familien mit Kindern
• Städtisches Grundstück um komplizierte Genehmigungsverfahren zu vermeiden
• Ein attraktiver, erholsamer Ort, an dem man gerne verweilt
• Gut erreichbar für Schulen und Kindergärten
Die erste Wahl, der Spazierweg im Osterholzwald musste später noch einmal überdacht werden, da dieser oft wegen einem Seidenprozessionsspinner für die Öffentlichkeit gesperrt wird. Nun wurde der jetzige Standort ins Auge gefasst, der Verbindungsweg zwischen dem Friedrich-List-Gymnasium und der Friedrich-Hölderlin-Schule (Grundschule und Werkrealschule). Er ist für das Schulzentrum gut erreichbar und liegt auch für die Goetheschule sowie die Kindergärten in „Spaziergangsweite“.
Am Wochenende und in den Feierabendstunden wird der Weg häufig von Spaziergängern und Freizeitsportlern frequentiert.
Finanzierung
Da für das Projekt viele Menschen begeistert wurden, bestand großer Rückhalt, das finanzielle Risiko zu tragen. Durch den bewilligten Antrag beim DACH e.V. konnte dieses wesentlich minimiert werden und der Realisierung stand nichts mehr im Weg.
Die Manpower wurde von vielen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, die sich im AK Potentiale engagieren geleistet.
Öffentlichkeitsarbeit
Der Giraffenpfad wurde im örtlichen Gemeindeblatt ausführlich dargestellt.
Er wurde am 21. Mai 2017 feierlich im Beisein aller Beteiligten eingeweiht. Darüber ist eine Dokumentations-DVD entstanden.
Sowohl in der Ludwigsburger Kreiszeitung wie auch in der Stuttgarter Zeitung wurde darüber -auch online- berichtet.
Eine Broschüre wurde professionell erstellt, die auf den Giraffenpfad hinweist.
Nachhaltigkeit
Der Giraffenpfad wird in die pädagogische Arbeit der städtischen Kinder- und Jugendarbeit, der Grundschulen, dem Gymnasium und den Kindergärten eingebaut. Zahlreiche Projekte mit dem Pfad sind geplant. Kinder und Jugendliche sollen gezielt herangeführt werden. In Beratungsgesprächen der Schulsozialpädagogik wird der Pfad zur Veranschaulichung von GfK eingebaut.
Lernerfahrungen
Bei der Realisierung des Projekts hat es sich als wichtig herausgestellt, dass möglichst viele Partner angesprochen werden, die das Projekt unterstützen und die von der Idee begeistert sind.
Das Ziel, die gewaltfreie Kommunikation durch den Pfad einer breiten Masse zugänglich zu machen, die sich u.a. wenig oder gar nicht mit Kommunikation befasst, wurde erreicht. GfK ist mittlerweile in vielen Institutionen Aspergs ein Gesprächsthema.