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Letzten Monat rief mich ein Redakteur vom SWR an und fragte mich, ob wir etwas zum Thema Entschuldigen für den social media Kanal des SWR zur Verfügung stellen können. Inhalte dazu hatten wir noch nicht, aber das Thema interessierte mich aus persönlichen Gründen sehr und deshalb fragte ich meine Kollegin Nicole, ob sie Lust hat, das Thema mit mir aufzubereiten. Wir wollen euch das Ergebnis gerne hier vorstellen und laden euch ein, eure Ideen dazu mit uns zu teilen ...

Entschuldigen auf GfK bedeutet: Ich drücke mein Bedauern aus. Wie geht das?

“Ich habe mich darauf verlassen und wir hatten das auch abgesprochen, dass du dieses mal die Kinder zum Sport bringst.”
“Sorry, tut mir echt leid aber du hast mir ja keine Wahl gelassen! Stehe gerade voll neben mir. Das weißt du doch!”
Kennt ihr das? und Wie fühlt sich das an, wenn uns jemand damit begegnet? Wir finden es ziemlich ärgerlich, denn wenn man genau hinhört, geht es bei dieser Art gar nicht um meine Seite und meine Verletzung, sondern viel mehr um denjenigen, der den Mist gebaut hat!

Also, wie könnte es anderes gehen? Was lässt uns Trennendes in der Beziehung überwinden?

Dafür braucht es einfach einen anderen Umgang mit uns, wenn bei anderen ein Schmerz durch unser Verhalten ausgelöst wurde. Statt sich nun überschnell zu entschuldigen, drückt doch mal euer Bedauern aus.

Die unterschiedlichen Worte machen schnell eines sichtbar. Ich Ent- Schuldige- Mich. Dahinter verbirgt sich Schuld, Scham, Fehler und Nicht -Richtig- Sein. Die Augenhöhe und die Würde als Mensch geht dabei verloren. Wir nehmen die Täter-Rolle ein und erkennen, dass wir sogar Buße tun müssen, je nachdem, wie groß der Schmerz auf der anderen Seite ist. Meist folgt danach noch ein Aber und eine Rechtfertigung als Selbstschutz, um nicht komplett unterzugehen. Tut nicht gut. Erst recht nicht der Beziehung!
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Ich drücke mein Bedauern aus: Dahinter steht, dass ich wirkliche Anteilnahme am Schmerz des anderen habe. Ich bleibe dabei jedoch mit mir in Verbindung. Ich erkenne, dass mein Tun in dem Moment, als ich es tat, das Schönste und Beste war, was mir zur Verfügung stand oder mir fehlten wichtige Infos als ich das tat, was beim Anderen Schmerz ausgelöst hat.

Erst wenn ich auch den wohlwollenden Blick auf mich habe, kann ich ein authentisches Bedauern ausdrücken und den Schmerz auf der anderen Seite aushalten und würdigen. Beim Bedauern bleibe ich auf Augenhöhe – ich rutsche nicht in die Schuld-und Schamfalle, sondern ich sehe meine Seite und ich sehe deine Seite. Das tut gut – mir und der Beziehung.

Schritte zur Vorbereitung für ein aufrichtiges Bedauern:

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Es war auch ganz spannend, wie die Redakteure vom SWR unsere Vorlage gekürzt und auf den Punkt gebracht haben .... das hat mir auch gut gefallen. Vor allem der Hashtag #gewaltfreiekommunikation ;-) beim SWR.

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liebe Grüße vom D-A-CH-Team
Klaudia, Nicole, Waltraud, Petra und Doris
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