Unbenanntes_Projekt 2

Dranbleiben ist... die Kunst der kleinen Schritte...

Wo finden wir den Klebstoff, der es uns ermöglicht dranzubleiben? Oder ist die Frage eher, wie wir uns selbst unterstützen können, auf den neuen Wegen zu gehen und zu bleiben?

Mit diesem Newsletter wollen wir auf Impulssuche gehen. Euch ermutigen bei jedem Stillstand nicht aufzugeben, sondern diese Momente als wichtige Pause anzusehen, die wir brauchen, um wieder mit frischer Energie und vollen Mutes weiterzugehen. Für uns ist Dranbleiben an der GFK die Kunst der kleinen Schritte, die wir feiern und zu jedem Zeitpunkt würdigen können. Jedes NICHT- Klappen ist der Moment, eine innere Flasche Sekt aufzumachen, wenn ich es bemerkt habe. Bemerken ist der kleine Schritt, denn ohne etwas bewusst zu bemerken, ist Veränderung nicht möglich. Ich lerne auch zu feiern, wenn ich es bewusst merke und mich bewusst für den alten Weg entscheide. Wie Gerald Hüther schon sagt, das beste Lernfeld ist der Raum des Wohlwollens.

In dem Buch „Momo“ von Michael Ende erklärt Beppo der Straßenkehrer, wie er ohne jegliche Mühe die Straße kehrt und mit kleinen Schritten ans Ziel kommt:
„Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. (…) Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste.“

Durch kleinere Schritte verschwindet das Ziel nicht in der Ferne. Im Gegenteil, wenn ich zu viel von mir erwarte, kann ich mich nur enttäuschen und gebe womöglich auf. Wenn ich mir sage „Mal sehen, was mir heute möglich ist.“ kann ich mich vor allem selbst positiv überraschen und so Stück für Stück eine neue Ausgangsposition erschaffen.

Meister, Meister, wie lange brauche ich bis zur Erleuchtung?”
„Nun, vielleicht 20 Jahre.”
„Und wenn ich mich wirklich sehr anstrenge?”
„Dann 40 Jahre”.
(Autor unbekannt)

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Wenn der Weg zum Ziel Spaß macht, gehen wir eher mit. Gerald Hüther schreibt in seinem Buch „Mit Freude lernen – ein Leben lang“: dass das Lernen für uns Menschen zutiefst lustvoll und beglückend sein kann.
Das Einzige, was die Lernmotivation wirklich stärkt, ist, dass Menschen die Gelegenheit bekommen, etwas zu tun, was sie auch wirklich interessiert. Neues Wissen, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erwirbt ein Mensch nur dann, wenn es ihn emotional berührt, wenn es ihm unter die Haut geht.
Und immer, wenn es uns unter die Haut geht, kommt es zur Aktivierung der emotionalen Zentren im Hirn, und dann wird das, was wir lernen, sozusagen mit Dopamin gedüngt.

Im Artikel „Lernen mit Begeisterung“ schreibt Gerald Hüther: Lernen ist immer eine ganzkörperliche Erfahrung. Jede Lernerfahrung ist dabei auch mit Gefühlen verknüpft. Wir können nur etwas lernen, wenn die sogenannten emotionalen Zentren im Gehirn aktiviert sind. Die schönste Aktivierung, die wir kennen, heißt „Begeisterung“.

Deshalb können wir eigentlich nur dann etwas Neues lernen, wenn gewonnene Einsichten, Erfahrungen und Fähigkeiten sich im praktischen Leben als nützlich und vorteilhaft erweisen.

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man gerne die Zeit zurück drehen möchte. Es ist etwas geschehen, ich habe etwas gesagt oder getan, was ich gerne ungeschehen machen möchte. Fehler sind menschlich. Die Frage lautet nicht: wie verhindere ich meine Fehler? Sondern, wie gehe ich damit um? Es lohnt sich, Fehlermut auszupacken.

Was haben wir schon alles spielerisch im Leben durch Fehlermut - Probieren, Scheitern, Besserwerden, Probieren, Scheitern, Besserwerden gelernt? z.B. Laufen, Schreiben, Lesen und Rechnen, Tanzen, Radfahren, Fremdsprachen…

Und gleichzeitig ist es normal, wenn Gefühle der Selbstkritik aufkommen. „Ja, ich bin frustriert“ - ich genüge meinen eigenen Ansprüchen nicht. Mit Fehlermut kann es gelingen, den Blick nach vorne zu richten. Was mache ich beim nächsten Mal anders? Dank der vielen täglichen Erfahrungen, die wir machen, entwickelt sich unser Bewusstsein für die leichten oder herausfordernden Situationen und unsere Reaktionen. Nasche an deinen „Fehlern“ wie an einer Süßigkeit.

„Wer Fehler gemacht hat, hat meistens nur Erfahrung gesammelt.“ (Oscar Wilde)

Kann ich mich mit einem liebevollen Blick sehen oder steht hinter mir noch der innere Kritiker mit der Peitsche in der Hand? Welche Sätze höre ich in mir?

"Oh, Mann, jetzt machst du schon so lange GFK und bekommst es immer noch nicht hin!" oder
"Ok, GFK ist einfach, und nicht leicht. Macht nix, ich will noch viel lernen, ich probiere es wieder neu. Ich glaube an mich. Ich habe Laufen, Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt und auch das hat Zeit gebraucht."

Hand aufs Herz, wie gut bist du darin, einen liebevollen Umgang mit dir selbst zu finden bzw. die Führung im Tanz mit dem inneren Kritiker zu übernehmen?

Wenn du mit dir selbst ebenso wohlwollend und nachsichtig umgehst wie mit deiner besten Freundin oder deinem besten Freund, bist du auf einem guten Weg.

Hole dir öfter mal den fürsorglich liebevollen Blick eines wohlmeinenden inneren Begleiter:in. Lasse ihn/sie sanft und wohlwollend die folgenden Sätze sagen: Möge ich mich sicher fühlen – Möge ich in Frieden sein – Möge ich freundlich mit mir selbst umgehen – Möge ich lernen, mich so anzunehmen wie ich bin.

Auch dein innerer Kritiker hat mal schwache Momente. Gestatte dir, nicht perfekt zu sein.

Wie gelingt dir, dich immer wieder neu einzuladen, zu ermutigen und zu inspirieren? Wie gelingt dir das Dranbleiben an der GFK? Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen.

„Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken“ – daher wollen wir dich für die GFK Qualität Präsenz in der Gegenwart einladen, zu einer Selbsteinschätzung. Wo stehst du gerade?

Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wurde eine GFK Selbsteinschätzungsmatrix mit den nachfolgenden Entwicklungs- / Bewusstseinsphasen entwickelt:
(angelehnt an der GFK Selbsteinschätzungsmatrix)
In den Phasen der Erstellung dieses Newsletters haben wir uns mit der Selbsteinschätzungsmatrix befasst und daraus für dieses mal die Präsenz ausgewählt.
(in den kommenden Newslettern wollen wir immer wieder Elemente daraus einfügen)

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Das Nichtwissen:
Ungelernt, keine Wissen über die Fähigkeit.
Unbewusst verloren in der Vergangenheit oder in der Zukunft;
Identifikation mit Denken und Handeln.

Das Erwachen:
Die Fähigkeit wird bewusst wahrgenommen.
Kenntnis über die Unterscheidung zwischen wachsam erkennen
was eigentlich passiert und in Gedanken verloren sein.

Die Kompetenz:
Die Fähigkeit kann mit bewusstem Bemühen angewendet werden.
In der Lage Gedanken und Gefühle zu erkennen und darauf ein-
zugehen, bewusst zu antworten anstatt zu reagieren; in der Lage, zur
Aufmerksamkeit zurückzukehren, wenn Gedankenverlorenheit
bewusst wird.

Die Integration:
Natürliche Anwendung der Fähigkeit, mit Leichtigkeit und im Fluss.
Entspannte Wachheit in Bezug auf das, was in jedem Moment
geschieht, mit einem tiefen Sinn für Absicht und Wahlfreiheit;
Offenheit dem gegenüber was jetzt ist, mit Einfallsreichtum,
Interdependenz, und einer Perspektive von Vergangenheit und
Zukunft.

Das Bild zeigt, dass es KEIN (!) nur-Vorwärtsgehen in die nächste Bewusstseinsphase ist. Es gibt keinen fest betonierten Weg. Die einzelnen Bewusstseinsphasen werden mehrmals durchlaufen. Es ist ein beschwingter Tanz hin und her, mal in die eine, mal in die andere Phase. Ein bewegtes Vor und Zurück, bei dem kontinuierlich Weiterentwicklung entsteht.

"Geradeaus kann man nicht sehr weit kommen."
- Zitat aus "Der Kleine Prinz" -
„Und wenn du denkst, du bist schon bei der Integration, dann wird es wieder mal Zeit, deine Eltern zu besuchen.“ 😊 (Dieser Spruch ist in einem Seminar aufgeschnappt worden)

Neues Denken und Verhalten zu integrieren, geschieht allmählich und oft in jedem neuen Kontext wieder neu. Du stehst da, wo du jetzt stehst. Keinen Schritt weiter vorne oder hinten. Und von dort aus geht dein nächster Schritt mit Freude, Fehler-Mut und liebevollem Blick. Dranbleiben lohnt sich.

Nachfolgend möchten wir für Präsenz in der Gegenwart ein paar spielerische Übungen mit euch teilen: (Übungen angelehnt aus „Gelassen wie ein Buddha“ Ilona Daiker und „Yoga-Weisheit“ Anna Trökes)

Übung: Wohlgeöffnete Augen
„Wie viel Schönheit empfängt das Herz durch die Augen.“ (L. da Vinci) Gehe offen und neugierig mit wohlgeöffneten Augen schauend durch den Tag. Versuche unterwegs auf der Straße, in Bus oder Bahn die Menschen und Dinge wohlwollend zu betrachten, nehme so viel als möglich in der Umgebung bewusst wahr. Wem kannst du ein Lächeln senden? Vielleicht empfängst du auch ein gesendetes Lächeln. Schreibe zu Hause auf, wie viel nette Leute du getroffen hast und wie viele Menschen, dein Lächeln erwidert haben. Was hast du wirklich gesehen?

Übung: Wartezeit nutzen
Im Alltag gibt es immer wieder Wartezeiten. So zum Beispiel, wenn du mit dem Auto im Stau stehst, oder in einer Schlange anstehst, oder im Wartezimmer. Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, nutze die Zeit für eine Achtsamkeitspause. Schau dich in Ruhe um, Was gibt es zu entdecken? Höre in dich selbst hinein: Wie fühle ich mich gerade in meiner Haut? Aaahhh, so fühlt es sich jetzt gerade an. Angenehm oder unangenehm, weich oder hart, entspannt oder angespannt, wach oder müde, ...? Schenke dir zum Abschluss selbst ein inneres Lächeln. Wie vielen Menschen hast du ein Lächeln geschenkt?

Übung: Konzentration auf das Hören
Unsere Welt ist voller Geräusche und manchmal stören uns diese auch. Bei dieser Übung höre jedoch einmal ganz bewusst hin. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und setze dich an einen Ort deiner Wahl und schließe die Augen. Wenn du zur Ruhe gekommen bist, richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf all die Geräusche, die du hörst. Nehme wahr, was du hörst, ohne zu interpretieren. Denke möglichst nicht über die Geräusche nach, sondern achte nur auf den Klang als solchen und seine Resonanz im Körper. Fühle die unterschiedlichen Frequenzen. Beende die Übung mit einem tiefen Atemzug.
Wiederhole die Übung ggf. an unterschiedlichen Orten, drinnen und draußen, in der Stadt und in der Natur.

Übung: Mit neuen Augen schauen
Neugierig und vorbehaltlos die Welt entdecken, das tun wir als Erwachsene eher selten. Um Neues zu entdecken, ist es nicht notwendig, weit zu reisen. Es reicht, die Perspektive zu wechseln auf das, was wir bereits zu kennen glauben. Geh durch dein Viertel oder deine Stadt als „Tourist:in“.
Schaue dich mit den Augen dieses neugierigen Fremden genau um. Was fällt dir auf? Was siehst du neu? Notiere deine Entdeckungen in einem Reisetagebuch.

Übung: Achtsam den Tag beginnen oder beenden
Normalerweise hängst du beim morgendlichen/abendlichen Duschen wahrscheinlich deinen Gedanken nach. Probiere es einmal anders. Nimm jede Kleinigkeit beim Duschen und im Bad wahr. Hast du Tageslicht oder ein warmes Licht im Raum? Summt die Lüftung? Wie fühlt sich der Boden, wie die Armatur an? Spüre den Wasserstrahl auf der Haut? Ist dieser eher hart oder weich? Ist dir warm oder fröstelst du beim Einseifen? Nutze die Gelegenheit deinen Körper liebevoll zu pflegen, anstatt ihn unbewusst zu waschen. Beende das Ritual, indem du dich ebenso achtsam abtrocknest und vielleicht auch eincremst. Beende die Übung mit ein paar bewussten, tiefen Atemzügen.

Übung: Grübelgarnfabrik
Wir können nicht, nicht denken. Beobachte in den nächsten vier Wochen im Laufe des Tages so oft wie möglich deine Gedanken, die dich umgarnen. Komme deinen Gedankenknoten auf die Spur. Nehme die innere Position der Beobachterin ein - „Was geht hier vor?“
Rolle abends die Gedanken und Gedankenknoten einfach auf. Welche Gedanken sind deine treuen verlässlichen täglichen Begleiter? Welchen Gedanken hängst du mehr oder weniger nach? Erstelle ein Tagebuch deiner Gedanken und ggf. eine Hitliste deiner Grübelgarnfabrik.

Übung: Den Atem im Alltag beobachten
Vom ersten bis zum letzten Atemzug erhält uns unser Atem am Leben.
Finde täglich einen Moment, um innezuhalten und dich ganz auf deinen Atem zu konzentrieren ohne ihn zu beeinflussen. Ob im Sitzen, Liegen oder beim Zähneputzen, Essenkochen, am Computer, im Meeting, beim Einkaufen, etc. wandere mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem. Nimm drei bewusste Atemzüge. Folge dabei der Luft. Ein Atemzug ist länger und tiefer, ein anderer kürzer und oberflächlicher. Folge dem Atem auch auf dem Weg nach draußen. Und spüre, die kurze Pause zwischen Einatmen und Ausatmen. Erfahre deinen Atem.



„Die Kunst der kleinen Schritte“
Audiofile gesprochen von Waltraud Kieß-Haag
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen Herr, sondern um die Kraft für den Alltag.
Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen ich betroffen bin.
Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenk mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
Ich bitte um Kraft, dass ich nicht durch das Leben rutsche, sondern den Tagesablauf vernünftig einteile, auf Lichtblicke und Höhepunkte achte, und mir Zeit für Besinnung, Erholung und kulturelle Freude nehme.
Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

Schick mir im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Ich möchte dich und die anderen immer aussprechen lassen. Die Wahrheit sagt man nicht sich selbst, sie wird einem gesagt.
Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch lösen lassen, dass man nichts tut. Gib, dass ich warten kann. Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nicht das, was ich mir wünsche, sondern das, was ich brauche.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Humanist und Schriftsteller

Wir wünschen euch dranbleibende Momente
euer D-A-CH-Team
Petra, Waltraud, Nicole, Doris und Klaudia

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